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Black Diamond little John

Informationen über Shire

Shirehorses sind nicht einfach nur "große Pferde". Das ist ein wichtiger Leitsatz, wenn man sich ernsthaft für eines dieser schönen Tiere interessiert.

Die größte Pferderasse der Welt hat natürlich von vornherein schon andere Ansprüche an Box, Zubehör, Futtermenge und Transportmöglichkeiten. Allerdings haben sie auch einen anderen Stoffwechsel und mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Auch in ihrem reiterlichen Wesen werden sie oft unterschätzt.

Leider haben diese vielfältigen Probleme dazugeführt, dass diese "sanften Riesen" - wie leider Kaltblüter insgesamt - sehr selten geworden sind.

Dabei sind diese Tiere charakterlich einmalig und ein zuverlässiger, vielfältiger Freizeitpartner, der einen nichts missen lässt. Allerdings sind auch Shire keine Selbstläufer! Sie sind von Natur aus friedfertig, aber auch schlau und erkennen schnell, dass man sich mit der Masse langsam, aber stetig zum Ziel durchschieben kann oder ein Mensch ohne Mithilfe keinen Huf vom Boden bekommt. Daher brauchen auch diese Pferde Erziehung und Anleitung.

Bei allen Themen (Futter, Gesundheit, Hufschmied, Einstallen, Sattler) ist es hilfreich Fachleute an die Hand zu bekommen, die zumindest "Kaltblut", besser "Shire" erfahren sind. Hier gibt es inzwischen ein paar Foren auf socialmedia. Ich lege nahe, sich möglichst bei Adressen zu erkundigen, bei denen kein Verkaufsinteresse besteht, um möglichst objektive Informationen zu erhalten.

Hier ein paar Hinweise!

Futter:

Grundlage der Fütterung ist wirklich Heu und zwar in ausreichender Menge! Faustregel mind. 1,5-2kg/100kg Soll-Körpergewicht. Es sei hier auch erwähnt, dass es unter den Shiren inzwischen viele schwerfuttrige Tiere gibt, die auch mehr brauchen. Zudem ist auf ein proteinarmes Kraftfutter zu achten. Gerade Hafer und andere Saaten können Mauke begünstigen. Oft müssen auch Mineralien zugeführt werden, damit sie für das große Pferd in ausreichender Menge aufgenommen werden können. Daher ist hier eine ausgiebige Futterberatung sehr sinnvoll. Ggf. macht auch zwischenzeitlich eine Blutwertanalyse Sinn, um die Werte zu kontrollieren.

Gesundheit:

Bei Shiren - und das sollte niemand verschweigen - bestehen bedauerlicherweise einige gesundheitliche Schwachstellen. Führend sind hier Ekzeme, Mauke, chronisch progressives Lymphödem (CPL), PSSM, Arthrose, Verknöcherungen, Hufkrebs und Huffehlstellungen. Diese zeigen sich nicht immer sofort. Besonders bei nicht optimalen Haltungsbedingungen können dadurch erhebliche Probleme resultieren. Ich empfehle daher vor jedem Kauf oder einer Anpaarung sich die Pferde bzw. den Hengst vor Ort persönlich anzusehen und insbesondere auf die Beinstellung, die Hufe, das Langhaar und die Bewegung zu achten. Beim Kauf ist auch eine Ankaufsuntersuchung hilfreich.

Es ist ein sehr umfangreiches Thema und oft multifaktoriell bedingt, weshalb hier nur Anhaltspunkte gegeben werden können.

Hufpflege:

Auch die Hufpflege gestaltet sich oft schwierig, da Kaltblüter - gerade große Kaltblüter - sehr unbeliebt bei vielen Schmieden sind. Bei dem ohnehin bestehenden Hufschmiedmangel ist es daher sehr sinnvoll, sich vor dem Kauf eines Shires im Freundekreis umzuhören, ob/ wer sich zur Aufnahme eines solchen Tieres in den Kundenstamm bereit erklärt. Hier ist eine wirklich hervorragende Erziehung, was das "Hufegeben" angeht essenziell, um überhaupt jemanden ans Pferd zu bekommen. Ich kann jedem Kaltblutbesitzer nur wärmstens ans Herz legen, sich hierum frühzeitig zu kümmern, um seinem Pferd die adäquate Versorgung zu ermöglichen. Auch hier gilt: Shirehufe sind nicht einfach nur "große" Hufe. Sie haben eine eigene Dynamik und  Druckverteilung, die bei der Pflege bzw. einem Beschlag berücksichtigt werden muss.

Einstallen:

Leider haben aufgrund der imposanten Erscheinung viele Menschen Angst vor Shiren. Diese Angst ist meisten vollkommen unbegründet, da diese Pferde rassetypisch über einen sehr sanften und sensiblen Charakter verfügen und Auseinandersetzungen - auch unter anderen Pferden - meistens meiden. Desweiteren wird Kaltblütern generell gern eine zerstörerische und tolpatschige Art nachgesagt, die den Boden schädigt und das Inventar ruiniert. Auch hier ist ein differenzierter Blick wichtig. Das ruhige Wesen sorgt dafür, dass die großen Hufe meistens ein ähnliches Ausmaß an Bodenbelastung haben, wie viele, wilde Ponyhaken (ich spreche aus eigener Erfahrung). Auch haben Shire keine zerstörerische Ambitionen, im Gegenteil sind sie bei Erkundungen eher vorsichtig und behutsam. Was ich jedoch bei einem rheinischen Kaltblut miterlebt habe, ist die Verzweiflung, wenn es juckt. Dann wird natürlich alles an Kanten und Vorsprüngen zum Schubbern genutzt - und keine Konstruktion hat da eine Chance. Daher ist es wichtig, sich als Besitzer ausreichend und gewissenhaft um die Hautpflege zu kümmern und ggf. Alternativen zu schaffen.

Shire sollten zudem ausreichende, gradlinige Bewegungsmöglichkeiten haben, um die Gelenke zu schonen. Die bevorzugte Haltung ist daher zumeist eine Offenstallhaltung mit 24h Heu. Eine Box sollte möglichst nur über Nacht und ausreichend groß sein. Harte Böden sind aufgrund der Hufabnutzung oft nachteilig, wenn ein Barhuf angestrebt ist. Hauptstreitpunkt ist aber zumeist die Heumenge. Hier ist selbst bei einem kooperativen Stallbetrieb mit deutlichen Mehrkosten zu rechnen.

Rittigkeit:

Unabhängig von den Schilderungen hier, berücksichtigt bitte immer die individuellen Stärken und Schwächen eures Pferdes.

Shire sind keine trägen Dickerchen, sondern arbeitswillige, oft auch energievolle und lernbegierige Pferde, die gerne gefordert und gefördert werden.
Gleichgültig welche Aufgabe man ihnen stellt, sie versuchen stets diese für ihren Menschen zu lösen und möchten gefallen. Was ich sehr an diesen sanften Riesen schätze, ist, dass sie bereit sind alles zu geben, aber selbst nicht zu verlangen. Ein Shire verzeiht einem auch, wenn man nach längerer Pause einfach wieder aufsitzt und ins Gelände geht. Auf einen Shire kann man sich wirklich verlassen. Auch in Stresssituationen ist es nicht die Art des Shires kopflos fortzulaufen, sondern eher besonnen und vorhersehbar auf äußere Reize zu reagieren. Lange Wanderritte oder Trail-Aufgaben sind hervorragend für Shire geeignet.

John gehört zu dem "modernen" Typ Shire und besitzt eine wirklich angenehme Rittigkeit, schwungvolle, leichte Gänge und eine enge Wendigkeit. Damit sind viele, auch anspruchsvolle reiterlichen Ziele möglich, was gerne in Shows gezeigt wird. Für zielstrebige Turnierambitionen sollte man aber natürlich auf andere Rassen zurückgreifen.

Einhergehend mit den neuen Zuchtzielen ist der Shire als Arbeitspferd deutlich zurückgegangen. Das Verständnis für Stimmkommandos und Zugarbeiten ist aber immer noch tief verankert, wodurch Kutschgespanne mit Shiren noch gut vertreten sind. Bodenarbeit und Zirkuslektionen lasten diesen kognitiven Anspruch der Shire auch ohne Gerätschaft aus und stärken die Bindung zum Menschen.

Soweit ein kleiner Überblick. Für persönliche Baustellen oder Fragen, dürft ihr mir gerne schreiben!

 


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